Ab dem 19. September müssen sich die deutschen Kinogänger auf etwas gefasst machen: Coralie Fargeat, die uns bereits mit dem brutalen „Revenge“ das Blut in den Adern gefrieren ließ, bringt mit „The Substance“ einen neuen Schocker auf die Leinwand. Dieses Mal hat sie sich dem Body-Horror verschrieben, einem Genre, das nichts für schwache Nerven ist – und das ist noch eine Untertreibung.
Eine düstere Metamorphose
Hollywoodstar Demi Moore verkörpert die 50-jährige Elizabeth Sparkle. Die einstige Filmdiva muss sich mit dem bitteren Ende ihrer Schauspielkarriere abfinden. Statt sich dem natürlichen Lauf der Zeit zu beugen, greift sie jedoch zu einer mysteriösen Substanz, die ihr von einer dubiosen Organisation angeboten wird. Ziel dieser gefährlichen Droge: Sie soll Elizabeth in eine jüngere, strahlendere Version ihrer selbst verwandeln. Dieser verzweifelter Versuch, ihre verblassende Schönheit zurückzuerlangen, wird schnell zu einem grotesken Albtraum.
Das Poster zum Film liefert einen ersten, verstörenden Blick auf die Konsequenzen dieser Entscheidung. Ein jüngeres Ich, das sich buchstäblich aus den Tiefen von Elizabeths Körper herauskämpft – ein Bild, das schon vor dem Kinobesuch den Magen umdrehen kann. In 140 intensiven Minuten lässt Fargeat keine Gelegenheit aus, das Publikum mit schockierenden Bildern und drastischen Wendungen zu konfrontieren.
Ein Film, der unter die Haut geht
„The Substance“ ist mehr als nur ein visuell überwältigender Horrorfilm. Er ist eine bitterböse Kritik an der Besessenheit unserer Gesellschaft mit Jugend und perfektem Aussehen. Elizabeths verzweifelter Versuch, dem Altern zu entkommen, spiegelt eine tiefe gesellschaftliche Angst wider, die in der Schönheitsindustrie täglich neu befeuert wird. Fargeat zeigt schonungslos, dass der Preis für diese künstliche Jugend hoch ist – zu hoch. Nach „Revenge“ ist dies bereits ihr zweiter Film, in dem sie auf die einen feministischen Blick auf unsere Gesellschaft wird.
Vergleiche mit David Cronenbergs Meisterwerk „Die Fliege“ sind hier nicht unangebracht. Maskenbildner Pierre Olivier Persin und sein Team haben sich stark von Cronenbergs Werk inspirieren lassen. In „The Substance“ wird der Körper zur Leinwand eines bizarren Schauspiels, das die Grenzen des Erträglichen auslotet. In den Hauptrollen treten Demi Moore („Massive Talent“), Margaret Qualley („Drive-Away Dolls“), Dennis Quaid („The Hill“) und Joseph Balderrama („F1“) auf.
„The Substance“ ist nicht nur eine visuelle Tour de Force, sondern auch ein emotionaler Schlag in die Magengrube. Ab dem 19. September bietet dieser Film ein Kino-Erlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Wer glaubt, schon alles gesehen zu haben, wird hier eines Besseren belehrt. Dieser Film zeigt, dass die Jagd nach ewiger Jugend ein wahrer Albtraum sein kann.