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„FLOW“: Wie ein lettischer Film ohne Worte die Welt verzaubert

März 6, 2025
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Am 6. März ist es soweit: „FLOW“ kommt in die deutschen Kinos! Der lettische Film von Regisseur Gints Zilbalodis hat bereits die Festivalwelt erobert und den Oscar als Bester Animationsfilm gewonnen. Doch was macht diesen Animationsfilm so besonders? Vielleicht ist es die poetische Bildsprache, die nostalgische 3D-Optik oder die faszinierende Entscheidung, ganz auf Dialoge zu verzichten. Eines steht fest: „FLOW“ ist kein klassischer Familienfilm – er ist eine emotionale Reise, die das Publikum herausfordert und verzaubert.

Eine Katze, eine Flut und die Suche nach Heimat

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© MFA+ Filmdistribution

Die Geschichte beginnt ruhig: Eine schwarze Katze lebt friedlich in einer Hütte im Wald. Doch als eine gewaltige Flut alles unter sich begräbt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich auf ein kleines Boot zu retten. Nach und nach findet sie Begleiter: ein Wasserschwein, ein Lemur, ein Labrador und ein Sekretärvogel – so unterschiedlich sie auch sind, verbindet sie doch alle das gleiche Ziel: ein neues Zuhause zu finden. Gemeinsam durchqueren sie Ruinen einstiger menschlicher Zivilisationen und trotzen den Gefahren einer veränderten Welt. Doch wird ihr Zusammenhalt stark genug sein, um die Reise zu überstehen?

Ohne gesprochene Worte, aber mit eindrucksvoller Animation und berührenden musikalischen Kompositionen erzählt „FLOW“ eine Geschichte, die weit mehr ist als nur ein Abenteuer. Es ist eine Reflexion über Zusammenhalt, Verlust und die Suche nach Hoffnung in einer Welt im Wandel.

Die Magie hinter den Bildern

Gints Zilbalodis setzt mit „FLOW“ neue Maßstäbe im Animationskino. Inspiriert von Videospielen der 2000er-Jahre, erschafft der Film eine Welt, die vertraut und doch einzigartig wirkt. Die geschmeidigen Bewegungen der Tiere, die dynamische Kameraführung und der gezielte Einsatz von Farben lassen jede Szene wie ein Gemälde erscheinen. Besonders bemerkenswert: Der Film verzichtet bewusst auf Synchronsprecher – die Emotionen werden allein durch Mimik, Musik und Bildsprache vermittelt.

Zilbalodis, der bereits mit seinem Debüt „AWAY – Vom Finden des Glücks“ Aufmerksamkeit erregte, hat mit „FLOW“ ein beeindruckendes Solo-Projekt geschaffen: Er schrieb das Drehbuch, inszenierte, animierte und komponierte die Musik fast im Alleingang. Das Ergebnis? Eine meditative, beinahe hypnotische Reise, die Kritiker und Publikum weltweit begeistert hat.

Mehr als nur eine Fabel

Auf den ersten Blick mag „FLOW“ wie eine berührende Tiergeschichte erscheinen, doch unter der Oberfläche steckt eine tiefgehende Kritik an der Klimakrise. Die von Wasser verschlungene Welt und die verzweifelte Suche der Tiere nach einem sicheren Ort sind eine deutliche Metapher für die realen Herausforderungen unserer Zeit. Kein Wunder also, dass der Film neben seinem künstlerischen Erfolg auch als gesellschaftlich relevantes Werk gefeiert wird.

© MFA+ Filmdistribution

Bereits in Cannes begeisterte der Film Stars wie Guillermo del Toro, der ihn als „großartiges, stilles Meisterwerk“ bezeichnete. Auch bei den Golden Globes war „FLOW“ nominiert. Das der Film den begehrten Goldjungen mit nach Hause nimmt, zeigt: Er hat nicht nur die Herzen vieler Zuschauer erobert, sondern auch die der Experten.

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