Ein Dokumentarfilm über drei Pianisten, die sich auf Konzerte an Orten vorbereiten, die in Zusammenhang mit unvorstellbaren Konflikten der Menschheit stehen. Chopin – Ich fürchte mich nicht vor der Dunkelheit ab 26. Januar im Kino.
Drei Pianisten, drei Konzerte an Orten voller Konflikt und Leid
Die drei Pianisten Leszek Możdżer, Fares Marek Basmadji und Won Jae-Yeon spielen drei Konzerte an Plätzen, die für Leid und Trauer stehen, sei es in der Vergangenheit oder in der Gegendwart. Es sind Orte, die Musik brauchen: Musik, die Hoffnungen weckt und Emotionen entfacht. Werden die einzigarten Kompositionen von Chopin es schaffen, Licht an dunkle Orte wie Ausschwitz zu bringen?
Polen
Unsere Erzählung beginnt in einer kleinen Ortschaft in Masuren, wo der herausragende Pianist Leszek Możdżer seine Inspiration aus dem Kontakt zur Natur schöpft: Er fährt mit einem Boot, geht barfuß durch den Wald und musiziert. Leszek plant ein Konzert im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Hier kommen heute Menschen zusammen, um aus der Vergangenheit zu lernen. Es ist ein Ort, der ungeheure Emotionen weckt. Możdżer will diese Gefühle durch seine Interpretation der Musik von Chopin verstärken. Er möchte Licht an diesen Ort bringen. Das Konzert findet an der sogenannten Judenrampe statt. Der Pianist Leszek Możdżer hat sich entschieden, ein Konzert an diesem besonderen Ort zu geben, weil er mit Musik heilen will:
“I decided to take part in this film, among other things because its leitmotif is healing
Leszek Możdżer
with music.”
Südkorea
Der bekannte koreanische Pianist Won Jae-Yeon spielt an der Grenze zu Nordkorea. Er spielt genau in der Mitte der Seung-il-gyo-Brücke, die eine starke Symbolkraft hat: Sie wurde zur Hälfte von Nord- und zur Hälfte von Südkorea errichtet. Am Tag des Konzerts steht der Flügel in der Mitte der Brücke. Im Publikum sitzen Familien, die der Krieg auseinandergerissen hat, und Menschen, denen es gelungen ist, aus der Hölle von Nordkorea zu flüchten. Won Jae-Yeon hofft eines Tages vor dem vereinten koreanischen Volk spielen zu können:
“If we are reunified someday, I want to come and go often to share my music…I hope, someday.”
Won Jae-Yeon
Libanon
Fares Marek Basmandji spielt im Stadtzentrum von Beirut. Er ist
ein in Aleppo gebürtiger syrischer Emigrant, in dessen Adern auch polnisches Blut fließt. Derzeit lebt er in England. Das Konzert ist für ihn von großer symbolischer und emotionaler Bedeutung, denn es stellt auch den Versuch dar, mit der eigenen Vergangenheit, seiner eigenen Flucht aus Syrien, klarzukommen. Sein Publikum sind geflüchtete Menschen. Fares Marek Basmandji glaubt, Chopin ist genau der richtige Komponist für dieses Publikum, weil Chopin selbst im Exil lebte:
Fares Marek Basmandji
“As in the case of Chopin himself, I believe the incredible power of his music struck a chord by the fact that he was an exile himself, an incredible performer that the 19th-century elites cared for, and he used that platform to take his message to the whole world.”
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