Der Film „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“, der am 19. Oktober 2023 erscheint, verspricht mehr als nur eine einfache Liebesgeschichte zu sein. Regie führt niemand Geringeres als Margarethe von Trotta, die bereits für ihre tiefgründigen Porträts starker Frauen bekannt ist. Aber kann der Film den hohen Erwartungen gerecht werden, oder verliert er sich in Klischees und Oberflächlichkeiten?
Ein Blick auf die Beziehung zwischen Bachmann und Frisch
Die Beziehung zwischen der österreichischen Dichterin Ingeborg Bachmann und dem Schweizer Schriftsteller Max Frisch ist komplex und vielschichtig. Der Film nimmt uns mit auf eine emotionale Reise, die in Paris beginnt und über Zürich und Rom führt. Dabei verspricht er, sowohl die künstlerischen als auch die persönlichen Konflikte des Paares zu beleuchten. Doch hier liegt auch die erste Kritik: Fokussiert der Film zu sehr auf das Private und vernachlässigt das Werk Bachmanns?
Die Kritik an der Fokussierung auf das Private
Bachmann war eine der bedeutendsten Dichterinnen des 20. Jahrhunderts, und ihr Einfluss auf die Literatur ist unbestritten. Daher ist es umso enttäuschender, dass der Film sich hauptsächlich auf ihre Beziehung zu Frisch konzentriert. Kritiker bemängeln, dass dies dem komplexen Charakter Bachmanns nicht gerecht wird und sie auf die Rolle der „verlassenen Geliebten“ reduziert.
Die schauspielerische Leistung und die Regie
Vicky Krieps und Ronald Zehrfeld, die die Hauptrollen übernehmen, sind zweifellos talentierte Schauspieler. Ihre Leistung könnte jedoch durch ein besseres Drehbuch unterstützt werden. Margarethe von Trotta, die Regisseurin, hat bereits bewiesen, dass sie komplexe weibliche Charaktere darstellen kann. Aber kann sie auch die Tiefe und Komplexität einer Figur wie Bachmann einfangen?
Ein vielversprechender aber riskanter Ansatz
Der Film ist sicherlich ambitioniert und verspricht, ein differenziertes Bild von Bachmann zu zeichnen. Die Frage ist jedoch, ob er dieses Versprechen auch halten kann. Die bisherigen Kritiken sind gemischt, und es bleibt abzuwarten, ob der Film bei seiner Veröffentlichung die hohen Erwartungen erfüllen kann.
Abschließende Gedanken
Margarethe von Trotta ist bekannt für ihre Filme über starke, unabhängige Frauen. „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ hat daher großes Potenzial, ein weiteres Highlight in ihrer Karriere zu werden. Allerdings muss der Film noch beweisen, dass er mehr ist als nur eine weitere Liebesgeschichte. Es bleibt spannend, wie das endgültige Werk aufgenommen wird und ob es der komplexen Persönlichkeit Ingeborg Bachmanns gerecht werden kann.