Wer ist ein besserer Philosoph als John Malkovich??
Als Ziehvater und Vordenker des späteren Kaisers Nero ist Seneca maßgeblich am Aufstieg des selbstgefälligen jungen Tyrannen beteiligt. Doch als eines Tages der Schüler seines Lehrers überdrüssig wird, befehligt Nero ihn, sich selbst zu töten. Ist dieser bereit für einen ehrenhaften Freitod oder bleibt noch etwas Zeit für ein paar philosophische Ausschweifungen und spitzzüngige Lektionen? Seneca ab 23. März nur im Kino.
Denker und Lehrer
Rom im Jahre 65 nach Christus. Der junge Nero blüht in einer Mischung aus Größenwahn, Paranoia und körperlicher Gewalt auf. Der berühmte Philosoph Seneca ist von Kindheit an Neros Lehrer, Mentor und enger Berater, er ist maßgeblich an seinem Aufstieg beteiligt. Trotzdem wird Nero seines Lehrers überdrüssig und so nutzt Nero einen vereitelten Anschlag auf sein Leben, um ihn fälschlicherweise als Mittäter anzuklagen.
Ein Bote überbringt Seneca während einer dekadenten Feier auf dessen Landsitz das überraschende Todesurteil von Kaiser Nero. Bis zum Morgen soll er sich selbst töten. Er hat die Wahl, sich freiwillig Neros Zenturien auszuliefern, die bekanntermaßen sehr brutal sind – oder aber seinen Tod angenehmer zu gestalten und im Beisein seiner Freunde zu sterben. Seneca akzeptiert sein Schicksal und will sich wie Sokrates mit einer letzten Lektion seiner Lebensphilosophie an seine Anhänger aus dem Leben verabschieden. Danach plant er, sich seine Handgelenke aufschlitzen zu lassen und so seinen Platz in die Geschichtsschreibung zu
zementieren. Genauso passiert es, allerdings stirbt er quälend langsam. Er hält eine hochtrabende Rede nach der anderen und versucht immer wieder sich zu töten. Doch er ist alt und das Blut will nicht aus seinen Adern fließen: Sein Körper widersetzt sich, er will einfach nicht sterben.
Diese letzte Nacht wird zu seiner Bewährungsprobe: Wer ist er wirklich? Ein Opportunist, Heuchler und Kollaborateur oder, seinem Selbstbild entsprechend, ein moralisch aufrechter, weiser Mensch, der dem Tod ohne Angst ins Antlitz schaut?
Nach seinem packenden Weltkriegsdrama DER HAUPTMANN widmet sich Regisseur Robert Schwentke in dieser tiefschwarzen Satire den letzten Tagen des römischen Philosophen und den Anfängen von Kaiser Neros despotischem Reich. Ein wahnwitziger Ritt in eine Welt maßloser Macht, in der Opportunismus und Eitelkeit den moralischen Kompass bestimmen.
Wer spielt den Philosophen besser als Malkovich?
Neben Neuentdeckung Tom Xander als Herrscher Nero zählen Geraldine Chaplin, Julian Sands, Mary-Louise Parker, Louis Hofmann, Lilith Stangenberg, Samuel Finzi und Alexander Fehling zum hochkarätigen Ensemble – angeführt von einem fulminanten Hauptdarsteller: John Malkovich als SENECA ist eine Wucht!
Anspruchsvoll geht es weiter mit Tár