Der Zauber einer einfachen Begegnung
Jeder kennt es, man begegnet ganz unerwartet einer Person und aus diesem zufälligen Treffen nimmt man etwas mit. Manchmal ein Lächeln, ein Trost oder eine neue Freundschaft. Kultregisseurs Hong Sangsoo versucht dieses Mysterium nun auf seine bekannte einfache Art und Weise zu zeigen. DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL ab 10. November im Kino.
Eine schicksalshafte Begegnung
Bei einem Ausflug in einen Vorort von Seoul trifft die bekannte Schriftstellerin Junhee zufällig alte Bekannte. Das Wiedersehen mit ihrer Autorenkollegin Sewon, die dort einen kleinen Buchladen betreibt, fällt eher frostig aus: Junhee spürt Sewons Neid auf ihren Erfolg. Der Filmemacher Hyojin hingegen wollte einen von Junhees Romanen verfilmen – und machte kurz vor Beginn des
Drehs einen Rückzieher. Schlimmer ist aber, dass Junhee seit einer Weile nichts mehr veröffentlicht hat und in einer Sinn und Schaffenskrise steckt. Als sie auf einem Spaziergang die bekannte Schauspielerin Kilsoo kennenlernt, die sich in eine ähnlichen Situation befindet, fühlen die beiden sofort eine Verbundenheit. Junhee schlägt Kilsoo schließlich vor, gemeinsam einen Film zu drehen …
Ein Meister der Einfachheit
Der 27. Spielfilm der koreanischen Kultregisseurs Hong Sangsoo feiert in seinem typischen lakonischen Stil die Schönheit zufälliger Begegnungen. Bekannt ist Hong Sangsoo für seine einzigartige Bildsprache und seine beispiellose Filmästhetik. Und gehört zu den bekanntesten Regisseuren des zeitgenössischen koreanischen Kinos. „Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall“ gewann sogar dieses Jahr den Jurypreis im Wettbewerb der Berlinale. Gedreht wurde der Film in nur zwei Wochen mit nur einen kleinen Kreis von Stammschauspielerinnen und -schauspielern, wie Lee Hyeyoung, Kim Minhee, Seo Younghwa, Park Miso und Kwon Haehyo. Pünktlich zum Kinostart erscheint außerdem die erste deutschsprachige Buchpublikation zu Hong Sangsoo: „Hong Sangsoo. Das lächerliche Ernste“ von Sulgi Lie.
Künstlerisch anspruchsvolle Filme sind keine Rarität mehr. Schau dir zum Beispiel PETER VON KANT an.