Es war eines der verstörendsten Highlights des letztjährigen Fantasy-Filmfests. Der taiwanesische Zombie-Schocker The Sadness. Dass dieses grausige Blutspektakel mit einer überraschenden Tiefe doch noch bei uns in Deutschland ungeschnitten erscheint, grenzt an ein Wunder und ist allein dem Filmverleih Capelight Pictures zu verdanken. Schafft ihr es den
Die Handlung
Ein Jahr ist es her, dass sich in Taiwan ein Virus mit relativ harmlosen Symptomen ausbreitete. Die Gefahr scheint gebannt und so beschließt die Regierung, alle gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahmen einzustellen. Ein Fehler mit weitreichenden Konsequenzen. Denn das Alvin-Virus mutiert und wird noch aggressiver, noch tödlicher. Das Land ist gespalten und weiß nicht wie man der neuen Bedrohung Herr werden soll und so bricht rasch das komplette Chaos aus, nachdem sich immer mehr Menschen infizieren. Für die Menschen auf den Straßen beginnt ein Kampf ums bloße Überleben, denn jeder, der mit dem Virus in Kontakt kommt, verwandelt sich in ein sadistisches, sexuell enthemmtes, blutrünstiges Monster. Diese „Mutierten“ fühlen sich dazu gezwungen, die grausamsten Dinge zu tun: Mord, Folter und Verstümmelung sind dabei erst der Anfang.
Inmitten des grausamen Gemetzels versucht der junge Junzhe (Tzu-Chiang Wang) alles daran, in Taipeh seine Freundin Kai Ting (Regina Lei) wiederzufinden. Werden sie es schaffen, inmitten von Wahnsinn und Gewalt und dem Untergang von Zivilisation und Ordnung zu überleben?
Hintergrundinfos
International sorgte The Sadness aufgrund seiner unglaublichen Brutalität für einige Kontroversen, aber auch eine Menge Presse und Aufmerksamkeit. Und trotzdem hat der Horror-Film aus Taiwan eine Menge mehr als bloße Gewaltspitzen zu bieten. Regisseur und Drehbuchautor Rob Jabbaz schildert mit seinem Film auch die in vielen Ländern (gescheiterte) Corona-Pandemie-Bekämpfung. The Sadness ist also durchaus Genrekino, das auch zum kritischen Denken über und Auseinandersetzen mit unsere(r) Zeit ermutigt. Vorausgesetzt man übersteht die 99 blutige Minuten Laufzeit. Darüber hinaus aber auch die Schmerzgrenzen eines jeden Zuschauers austestet. Außerdem wurde der Film, in der heutigen Filmlandschaft eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit, vorverlegt und erscheint statt am 3. März nun schon ein Monat früher am 03. Februar 2022. The Sadness zeigt einmal mehr, dass asiatisches Genrekino den westlichen Kinoproduktionen inzwischen mehr als ebenbürtig ist und dabei auch noch kompromissloser, fordernder und intensiver ist und die Handlung und Inszenierung auf ein neues Niveu hebt.