Ein düsterer Krimi im historischen Setting in Wien der Zwischenkriegszeit. Hinterland verspricht eine Herausforderung an bekannte Sehgewohnheiten, aber auch eine neue Erfahrung im Historien-Drama und Krimi Genre. Insbesondere Fans der Rundfunk Serie Babylon Berlin dürften sich im Setting der „Roaring Twenties“ im nicht weniger als Berlin bunten und hektischen Wien sofort heimisch fühlen. Ab dem 07. Oktober 2021 könnt ihr in den Kinos sehen, wie ein vom Krieg gezeichneter Detektiv in dieser turbulenten Zeit einen Mordfall aufklären muss.
Die Handlung
Der schwer traumatisierter Polizeikommissar Peter Perg (Murathan Muslu) kehrt 1922 nach Jahren russischer Kriegsgefangenschaft in seine Heimatstadt Wien zurück. Doch findet er diese sehr verändert vor, denn inzwischen ist Österreich kein Kaiserreich mehr, sondern eine liberale Republik und Schmelzpunkt verschiedenster Kulturen, Ideologien und politischer Lager. Das Stadtbild der Nachkriegszeit ist gezeichnet von Revolution und Demokratie, aber auch einer hohen Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Veteranen des Ersten Weltkriegs sind weder erwünscht noch willkommen. Wecken sie doch nur die Scham an die Niederlage und den damit verbundenen Umsturz. Faschistische Gruppierungen wachsen in diesen schnelllebigen Zeiten ebenfalls und werden immer sichtbarer und aggressiver.
In dieser alten neuen Welt fühlt sich Perg sichtlich fremd und hat mit seinen eigenen Dämonen aus der Vergangenheit zu kämpfen. Hinzu kommt noch, dass er einen Mordfall lösen soll. Denn ein brutaler Serienkiller treibt in Wien sein Unwesen. Und je näher Perg dem Täter kommt, desto schwieriger wird für ihn die Frage, ob er wirklich bereit ist, sich ihm zu stellen.
Hintergrundinfos
Schon beim erstmaligen Schauen des Trailers fällt auf: Der Hintergrund und die gesamte Umgebung im Film sehen merkwürdig und surreal, fast wie im Traum aus. Das hat den einfachen aber sehr interessanten und einzigartigen Grund, dass Hinterland komplett vor einem Blue-Screen gefilmt wurde, wobei die Szenenbilder erst später eingefügt wurden. So entstehen bizarre Blickachsen, unlogische Winkel und Silhouetten und eine sehr besondere und bis dato vor allem in deutschsprachigen Filmen nicht wahrgenommene Stimmung. Das expressionistische Wien und die Menschen dieser Zeit werden so perfekt und authentisch aufgenommen.
Ein weiteres Weltkriegsdrama einer komplett anderen Art könnt ihr mit Schachnovelle erleben.