Auch diese Woche erscheint ein bei der Berlinale gezeigter deutscher Film. Je suis Karl verspricht ein dramatischer Politthriller für den anspruchsvollen Kinobesuch zu werden. Ab dem 16. September kann man sehen, wie ein junges Mädchen, um mit ihrer Trauer fertig zu werden, einem eloquenten, aber auch gefährlichen Mann verfällt. Und beide dabei sich am gefährlichen Abgrund bewegen, der starke Veränderungen für das ganze Land herbeiführen könnte.
Die Handlung
Irgendwo in Berlin schlägt eine Bombe ein. Ein Terroranschlag erschüttert die Hauptstadt. Direkt betroffen ist Maxi (Luna Wedler), die ihre Mutter und ihre zwei jüngeren Brüder verloren hat. Nur sie und ihr Vater Alex (Milan Peschel) haben überlebt und versuchen nun einen Weg zu finden, mit ihrer Trauer umzugehen und den Schicksalsschlag zu verarbeiten. Da trifft Maxi auf den charismatischen Studenten Karl (Jannis Niewöhner), der sie aus ihrer Lähmung befreit und sie auffordert, die Angst zu besiegen. Karl ist politisch aktiv und hat ein Treffen europäischer Student*innen organisiert, die gemeinsam nach Lösungen für die katastrophale Lage des Kontinents suchen. Die Aufgabe, die er Maxi dabei zuweist, ist für ihren großen Plan entscheidend. Zusammen tanzen sie auf Messers Schneide. Heute in Berlin, morgen in Prag, bald in Straßburg und schließlich in ganz Europa. Und während all dieser Zeit fragt sich Maxi, mit wem sie sich da eingelassen hat…
Hintergrundinfos
Je suis Karl setzt sich in mitreißender-filmischer, aber auch intelligenter und aufklärender Art und Weise mit dem rechten politischen Spektrum auseinander. Er stellt die neue rechte Bewegung nicht veraltet als Ansammlung von glatzköpfigen jungen Männer mit Bomberjacke und Springerstiefel vor, sondern als „moderne hippe Subkultur“. Der immer mehr junge Menschen, auch durch soziale Netzwerke, verfallen bzw. sich in eben diesen austauschen und politisch aktiv sind. Ein bisschen könnte man den Film als Gegenpart zu Und morgen die ganze Welt verstehen. Dieser hat die extreme Linke Szene sehr gelungen thematisiert und versucht, ihre Motive und ihre Wirkung auf junge Menschen zu erklären.
Ein weiterer Filmtipp für alle die auf den intelligenten deutschen Film stehen, könnte Que Vadis, Aida? und Glück sein.