Minari. Das bewegende Drama um eine südkoreanische Einwandererfamilie in den USA startet ab dem 15. Juli endlich auch in den deutschen Kinos. Der Gewinner des Sundance-Filmfestival und des Golden Globe als bester fremdsprachiger Film konnte zwar in einer der sechs nominierten Oscar-Kategorien gewinnen, ist jedoch umso mehr zu einem Publikumsliebling avanciert. Von Presse und Zuschauern gleichermaßen gelobt, wird Minari bereits als wichtigster Film des Jahrzehnts gehandelt.
Amerika in den 1980er Jahren. Die südkoreanische Familie bestehend aus dem Vater Jacob (Steven Yuen bekannt aus The Walking Dead), seiner Frau Monica Yi (Yeri Han) und ihren Kindern Anne (Noel Cho) und David (Alan S. Kim) zieht es hinaus aufs Land. In der Metropole L.A. verdienen sie sich ein mageres Einkommen mit dem Sortieren von Küken mit dem sie grade so über die Runden kommen. Weswegen Jacob schon lange von einer eigenen Farm träumt. Schließlich siedelt die Familie nach Arkansas über, wo Grundbesitz günstiger und die Lebensqualität höher sein sollen. Dort lebt die Familie fortan in einem Wohnwagen und ist schon bald am Ende ihrer Kräfte. Verzweifelt, dass sich der Traum vom ländlichen Glück nicht zu erfüllen scheint, sorgt zumindest die nachgereiste Großmutter, Soonja (Youn Yuh-jung). für etwas Unterstützung. Doch trotzdem jagt ein Schicksalsschlag und Unglück das andere und bald muss sich Jakob zwischen seinem Traum vom Farmleben und seiner Familie entscheiden.
Heimat, Zuhause, Familie und die Suche danach. Das sind die zentralen Fragen mit denen sich Minari beschäftigt. Für Regisseur und Drehbuchautor Lee Isaac Chung ist die Handlung des Films auch eine sehr persönliche Geschichte. Selbst auf einer Farm in Arkansas aufgewachsen, lässt er den Zuschauer vor allem durch die jungen Augen von David das Ankommen in einer fremden Gegend und Kultur erfahren. Langsam und ohne unnötige stilisierende Dramatisierung erzählt, ist Minari – Wo wir Wurzeln schlagen eine berührende Erzählung über die Beschwerlichkeit des Reisens und eine zutiefst „Uramerikanische“ Einwanderer-Erzählung.
Noch mehr fantastisches und innovatives koreanisches Kino lässt sich mit dem Oscargewinner Parasite erleben.